Schon in der Schulzeit schrieb ich gern Berichte und Geschichten in Aufsatzform. Irgendwann entdeckte ich die Zeitung als Medium. Ich verfasste erste Artikel über meine verschiedensten ehrenamtlichen Tätigkeiten. Eines Tages bekam ich sogar das Angebot, in meiner Freizeit freiberuflich für den Lokalteil der Ostsee-Zeitung zu recherchieren. Dabei entstanden meine ersten Artikel über die Kinder- und Jugendarbeit in der Hansestadt Rostock.
Anfang 1996 holte mich aber meine psychische Erkrankung jäh ein. Ich erlitt weitere psychotische Schübe. Viele Dinge waren vorübergehend abrupt beendet.
Doch mein Schicksal sollte es gut mit mir meinen. Nach zwei sehr schweren Jahren wurde ich auf ein Medikament umgestellt, welches ich auch heute noch gut vertrage. Schritt für Schritt ging ich meinen Weg. Ich fand neue Kontakte, Freunde und Ideen. In dieser Zeit veröffentlichte ich in der Druckausgabe des „Lichtblick“ den Artikel „Wege aus der Einsamkeit“. Der „Lichtblick“ war die Zeitung des Landesverbandes MV der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker (LApK MV e.V.). Inzwischen entwarf ich auch wieder gelegentlich Pressemitteilungen über Projekte, die ich unterstützte.
Es gab bald soviel zu berichten, dass ich im Jahre 2003 meinen ersten Erfahrungsbericht „Lust aufs Leben“ schrieb. Er wurde auf der Internetseite des LApK MV e.V. veröffentlicht. Ich träumte davon, dass daraus ein Buch entstünde.
Mein Stiefvater, Kurt Greve, der schon als Teenager mit dem Schreiben begann, fördert mich schon so lange ich ihn kenne. Er sagte zu mir: „Thomas, Dein Bericht in Ehren, aber der Inhalt des Buches sollte lesbarer und nachvollziehbarer geschrieben werden.“ Er hatte recht. Ich neigte u.a. immer wieder zu langen, verklausulierten Schachtelsätzen.
Am Ende seines Fernschullehrganges an der „Schule des Schreibens“ in Hamburg schrieb mein Stiefvater ein Exposé über mein Leben. Der erste Schritt zum Buch war getan. Er bat mich, meinen Bericht zu aktualisieren und befragte mich zu vielen Details. Was den Anfang des Buches betrifft, z.B. meine Geburt – nutzte er viele Gespräche mit meiner Mutter. Mein Stiefvater versteht es, diese Geschichten in einen leicht lesbaren Stil zu formulieren. So wurden mein Stiefvater, Kurt Greve und ich die Autoren meiner Autobiografie „Lust aufs Leben: Ich bin schizophren – na und?“
Claudia Dieterle hat zur Blogparade: Wie sind Sie Schriftsteller geworden? aufgerufen. Ich fände es besser zu fragen: „Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?“ Oder: „Wie sind Sie Autor geworden?“ Noch bis zum 31.08.2013 können sich Autoren mit ihren Beiträgen daran beteiligen. Ich finde es gut, wenn man sich vernetzt und gemeinsam Erfahrungen austauscht.
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine Teilnahme an meiner Blogparade. Habe den Titel geändert in „Wie sind Sie zum Schreiben gekommen und Autor geworden?“
Viele Grüße
Claudia